Eberlin von Günzburg an Bürgermeister Conrad Eberhard und Thomas Zweifel in Rothenburg.

Ansbach, d. 11.9.1525
Gnad vnd frid von Got. Erbarn, achtbare Herrn vnd freundt. In diser gschrift Ehr Jorgen Voglers finden Ihr das argument des handels darvmb ich auch ietzt an euch schreibe. Nahmlich wie bey euch gottes wort geachtet werd als ein vrsal, nechst vergangner emborung darvmb man auch vnserm Euangelio. woe durch gottes gnad newlich wider erschynen, die schuld gibt als wolle es alle oberkait vnd orden … gewalt vertilgen, den gemainen man mutwillig machen alle burbrey furdern etc, das wahrlich nit ist, mehr aber leret es gedult gehorsam diemut zucht etc.. alls meine vnd anderer rechten predige beweysen mag, so bin ich beredt durch christlich lewt, mich zu euch zefügen, bösen wahn wider gottes wort Ingefasst mit gotts hilff abzustellen. In hofnung, ainn erber ratt vnd andere erber lewt wurden ain gefallen. und filen nutz davon entpfahen. So bin ich hie zu Ansbach ausz geschäften, darvmb ich hewt nit wol mag abziehen, aber die furgschrift schick ich eufch Bittend. Ihr wollen erfahren ob man mich wolet lassen ainmal oder zwey predigen alain zu verhören, so wolt ich mich auff Donnerstag zu euch fügen, vnd sobald Ihr euch bereden und bewerben bey denen dar an ligt. antwurt zu geben. wolt Ihr mir ainen botten hie her gen Anspach zu her Jorg voglers oder In her hans von Schwarzenberg husz schicken, wil ich Ihro trewlich lohnen. Ich wolt das mir botschaft käme auff necht Mittwoch, So nichts dar an were wolt Ich auf Dornstag wider gen Nürnberg faren. Ihr als christlich lewt verstandt alles zum besten. Got sy mit euch bittet fur mich. Datum Anspach auf Montag nach Nativitatis Mariae 1525

Sohen Eberlin von Güntzburg.
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Beiträge zur Bayerischen Kirchengeschichte
herausgegeben von D. Theodor Kolde
ord. Professor der Kirchengeschichte an der Universität Erlangen
1. Band.
Erlangen 1895
Verlag von Fr. Junge.