Luther an Christian Beyer, churf. s. Canzlar.

Fürbitte für Ambrosius von Uttenhofen, die Verbannung aus dem Churfürstenthum rückgängig zu machen. Sachlage: Ambrosius v. Uttenhofen im Amte Weida angesessen, war beschuldigtworden gegen die neue Lehjre sich widersetzig gezeigt zu haben, wesshalb ihm befohlen wurde, seine Güter zu verkaufen, das Churfürstenthum zu verlassen und sich ausserhalb desselben, 5 Meilen von der Landesgrenze niederzulassen. Er reichte hierauf die Zeugnisse verschiedener Geistlichen ein und bat um Prüfung derselben wie um Rückgängigmachung des Befehls. Die Erfolge sind nicht bekannt.

Gnad vnd fried yn Christo, achtbar, jhochgelarter, lieber herr doctor, cantzler vnd geuatter. Es hat mich Ambrosius von Vtenhofen gebeten vmb diese schrift etc. Weil er denn so viel zeugnis vnd handschrift hat fromer pfarherr, welchen man gleuben mus, vnd er personlich mir bekennet, gar ernstlich sein glaube stehe, wie dieselbige seine zedel meldet vnd zeuget, so bitte ich wollet yhm gonstiglich foderung thun, damit er zu gnaden bey v. gnten herrn vnd zu ruge bey sich selbs kome, ne tristitia et cogiatationibus absorptus per Satananm, (qui infirmos maxime petit) ultramque ferri possit, vexetur. Video eum tentari, quare non est addenda afflictio afflicto, ne nos rei efficiamur alienis periculis. Facietis (vt non dubito) quod deo et conscientie placeat, Christus vobiscum. Amen. Feria 4tn post Medardi 1534.

T. d.
Martinus Luther. D.

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866

Friedrich der Weise – An Christian Beyer

26. October 1521

Gott walts.

Von Gottes Gnaden rc.

Hochgelahrter, lieber getreuer und Rath. Uns haben jetzo der Probst Doctor Feldkirch, Doctor Carlstadt, Tilemannus Pletner, Doct. Hieronymus, Licentiatus Amstorff und Magister Philippus, in Sachen der Augustiner zu Wittenberg Vornehmen belangend, geschrieben, wie du vielleicht magst davon (gehört) haben: Als ist unser Begehr, du wollest ihnen nach Anzeige unsers gnädigsten Grusses laut inliegender Instruction von unsertwegen darauf werbend Antwort geben, und je in dem Fleiß haben, daß sie der Sache wohl bedenken, damit Beschwerung verhütet (werde); denn du hast zu achten, daß durch die zu Wittenberg solche (Dinge) und anderes, die so lang gestanden, ohne Zuthun andrer Leut mehr möge erhalten werden. Darum wollest die Sachen zum Besten fleißigen, und was dir begegnen wird, das wollest uns mit Wiederschikung der Instruction durch dein Schreiben des eigentliche Bericht thun. Indem thust du uns zu Gefallen. Datum zur Lochaw am Freitag, St. Crispin und Crispinianen Tag, anno domini 1521.

Corpus Reformatorum
Edidit
Carolus Gottlieb Bretschneider
Volumen I.
Halis Saxonum
Apud C. A. Schwetschke et Filium
1834

Friedrich der Weise an Christian Beyer, 25.10.1521

Gott walts.
Von Gottes Gnaden rc.

Hochgelahrter, lieber getreuer und Rath. Uns haben jetzo der Probst Doctor Feldkirch, Doctor Carlstadt, Tilemannus Pletner, Doct. Hieronymus, Licentiatus Amstorff und Magister Philippus, in Sachen der Augustiner zu Wittenberg Vornehmen belangend, geschrieben, wie du vielleicht magst davon (gehört) haben: Als ist unser Begehr, du wollest ihnen nach Anzeige unsers gnädigsten Grusses laut inliegender Instruction von unsertwegen darauf werdend Antwort geben, und je in dem Fleiß haben, daß sie der Sache wohl bedenken, damit Beschwerung verhütet (werde); denn du hast zu achten, dass daß durch die zu Wittenberg solche (Dinge) und anderes, die so lang gestanden, ohne Zuthun andrer Leut mehr möge erhalten werden. Darum wollest die Sachen zum Besten fleißigen, und was dir begegnen wird, das wollest uns mit Wiederschikung der Instruction durch dein Schreiben des eigentliche Bericht thun. Indem, thust du uns zu Gefallen. Datum zur Lochaw am Freitag, St. Crispin und Crispinianen Tag, anno domini 1521.

Friedrich

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen 1
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1834