Die sächsischen Räthe an Luther

Antwort auf den fehlenden Brief Luther’s, worin er den Churfürsten bittet, dem Hieronimus Weller die 40 fl. zu verschaffen, welche ihm von einem Lehen auf der Wartburg zustehen und vom Schultheissen zu Eisenach, Eberhard Grunewalt, vorenthalten sein sollen.

Vnser freuntlich dinst zuuor, erwirdiger, hochgelarter, besonder lieber her vnd freund. Vf Euer schreiben fur Ern Hieronimum Weller von wegen der virczig gulden, die ime von dem lehen zu Wartburgk volgen vnd durch den schulteyßen zwraichen gewegert werden solten, hat der churfurst zu Sachsen, vnser genedigster her, gemeltem schulteysen beuelh gethan vnd weß desßhalben sein bericht, welcher abwesens seiner kurf. gn. vns alhie zugebracht, haben wir Euch hir inligend zuvbersenden nit vnderlassen wollen, auch denselben seinen kurf. gn. zu irer wiederkhunft furtragen, darauf sein kurf. gn. sonder zweifel werden zuuerschaffen wissen, dass berurte virzig gulden, Ern Hieronimo Weller, es beschee durch gedachten schulteysen oder in andere wege, geraicht werden. Solchs wolten wir Euch nit verhalten vnd dienen Euch mit freuntlichen willen gerne. Datum zu Weymar Dinstags Viti Anno Domini 1535.

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866