Hans Georg, Graf v. Mansfeld an Herzog Moritz.

Eisleben 1546. Febr. 18.

Durchlauchtiger vnd hochgeborner furst, e. f. gn. seindt mein vnderthenig vnd gantzwillige dienst zuuor. Gnediger herr, e. f. g. weyß ich vnderthenger meynung nicht zupergen, das der erwirdige vnd hochgelarte herr Martinus Luther, Doctor etc. aus besonder trewer vnd guter wolmeynung, die er zu seinem vatterlande getragen, vor etzlichen tagen anher gegen Eisleben khommen vnd in den irrigen geprechen, so sich zwuschen dem wolgebornen grafen Albrechten zu Mansfeldt etc´. meinen bruedern vnd mir erhalten vnd albereyt in rechtfertigung gehangen, von beidenteiln die gutliche handlung mit einer maß erlangt, vorgenohmen vnd allen trewen vnd muglichen vleis darinn ertzeigt. Als ime aber dise negstvorgangne nacht plötzlichen durch schickung des Allmechtigen ein krangkheit zugefallen, das es inen vmb die brust heftig getrugket; ist er diselbige nacht vmb zwo vhr christlich, seliglich vnd wol verschieden vnd hat also sein leben beschlossen. Des sehlen der Allmechtige gnedig vnd barmhertzig sein wölle. Das e. f. g. ich in vnderthenigkeit hab anzeigen wöllen, dann derselben vnderthenig zudienen bin ich gantz willig. Datum Eisleben donnerstags den xviijten Februarij A. etc. xlvj.

Hannsgeorg, graf vnd herr zw Mannsfeldt etc.