Friedrich und Johann von Sachsen an die von Einsiedel

Churfürst Friedrichs und Johanns, Gebrüdern, Hertzogen zu Sachsen, Befehl an die von Einsiedel zu Kohrn im andern Pfingst-Tag 1523. ergangen, und das Kayserl. Mandat, so auf dem Reichs-Tag zu Nürnberg in D. Luthers Sachen ergangen war, ingleichen die Ermahnung, so man alle Sonntag wider die Türcken auf der Cantzel thun soll, betreffend.

Von Gots Gnaden Friedrich, Chrufürst rc. vnnd Johans Gebrüder, Hertzogen zu Sachssen rc.

LIeben getrewen, Wir geben euch zu erkennen, das vnns vor wenigen verschinen tagen von romischer kaiserlicher Majestet, vnnsers allergnedigsten Herrn, Stathalter vnd Regiment zu Nurinbergk ein offen Mandat, in Namen Romischer kayserl. Maj. vnnd vndter Irer Majest. Regiments Innsigel zukommen, welchs Mandats wir euch hiemit warhafftigen Abdrugk von einem Notari vnndtershrieben, vberschigken, darauß Ir deßelben Innhalt vernemen werdt. Weyl wir vnns dann sonnder Ruhm zu schreiben, gegen Romischer kayserl. Majest. inn allen zimlichen vnnd billichen sachen, ye vnnd alweg, als die gehorsamen Churfursten vnnd Fursten gehalten, als wir dann mit hilff des Almechtigen, noch nit anders wollen befunden werden, so haben wir euch solchs auff Bevelh kayserl. Maj. nit verhalten wollen, damit Ir wißet, was solch kayserl. Majestet Mandat inn sich heldet. Vnnd ist vnnser Begern, Ir wollet solchen abdrugk den Pfarrern, Predigern vnnd andern geistlichen Ewer Collacion publiciren vnnd verkunden laßen. Vnns ist auch neben berurtten kayserl. Mandat ein Zettel vberschigkt, so durch die Prediger mit vleis vber die Canntzeln, alle Sonntag, wie die im Buchstaben steet, verlesen werden soll, derhalben begern wir, das Ir mit den predigern berurtter Ewer Collacion verfuget, solche Zetteln alle Sontag, wie obgemelt, an nachlassen gegen dem Volck zuverlesen, vnnd solchs alles mit Vleis bestellet, vnnd nit annders haltet. Daran geschicht vnnser meynung. Datum Montag in Pfingst feyern Anno rc. XXIII.

Johann Erhard Kappen
Kleine Nachlese
Einiger, größten Theils noch ungedruckter,
Und sonderlich
zur Erläuterung
Der
Reformations-Geschichte
nützlicher Urkunden
Anderer Theil
Leipzig
Bey Joh. Friedrich Brauns, sel. Erben, 1727.

Friedrich von Sachsen an Luther.

5. November 1522

Von Gotts Gnaden! Unsern Gruß zuvor, Ehrwirdigen, Wirdigen, Hochgelahrten und Ehrbarn, Lieben, Andächtigen und Getreuen. Eucher Schreiben, uns jetzt gethan von wegen Heinrichen Stackmann, der Aerznei Licentiaten, daß wir denselben an Doctor Steffanus Statt kommen wollten lassen, haben wir seins ferrern Inhalts verlesen. Dieweil ihr dann in solchem euerm Schreiben anzeigt, daß benannter Licentiat geschickt und fleißig sei, auch Doctor Steffans Statt, wu derselb abkomme, mit der Lection und anderm zu verwesen genugsam, so lassen wir uns gefallen, daß derselb von euch darzu angenommen und verordnet werde. Das haben wir euch gnädiger Meinung uf euer Schreiben nit verhalten wollen. Datum Torgau, Mittwochs nach Allerheiligen-Tag, Anno Dmi. 1522

Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Vierter Band.
Briefe vom September 1522 – August 1524
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1891

Friedrich der Weise – An Christian Beyer

26. October 1521

Gott walts.

Von Gottes Gnaden rc.

Hochgelahrter, lieber getreuer und Rath. Uns haben jetzo der Probst Doctor Feldkirch, Doctor Carlstadt, Tilemannus Pletner, Doct. Hieronymus, Licentiatus Amstorff und Magister Philippus, in Sachen der Augustiner zu Wittenberg Vornehmen belangend, geschrieben, wie du vielleicht magst davon (gehört) haben: Als ist unser Begehr, du wollest ihnen nach Anzeige unsers gnädigsten Grusses laut inliegender Instruction von unsertwegen darauf werbend Antwort geben, und je in dem Fleiß haben, daß sie der Sache wohl bedenken, damit Beschwerung verhütet (werde); denn du hast zu achten, daß durch die zu Wittenberg solche (Dinge) und anderes, die so lang gestanden, ohne Zuthun andrer Leut mehr möge erhalten werden. Darum wollest die Sachen zum Besten fleißigen, und was dir begegnen wird, das wollest uns mit Wiederschikung der Instruction durch dein Schreiben des eigentliche Bericht thun. Indem thust du uns zu Gefallen. Datum zur Lochaw am Freitag, St. Crispin und Crispinianen Tag, anno domini 1521.

Corpus Reformatorum
Edidit
Carolus Gottlieb Bretschneider
Volumen I.
Halis Saxonum
Apud C. A. Schwetschke et Filium
1834

Friedrich der Weise an Christian Beyer, 25.10.1521

Gott walts.
Von Gottes Gnaden rc.

Hochgelahrter, lieber getreuer und Rath. Uns haben jetzo der Probst Doctor Feldkirch, Doctor Carlstadt, Tilemannus Pletner, Doct. Hieronymus, Licentiatus Amstorff und Magister Philippus, in Sachen der Augustiner zu Wittenberg Vornehmen belangend, geschrieben, wie du vielleicht magst davon (gehört) haben: Als ist unser Begehr, du wollest ihnen nach Anzeige unsers gnädigsten Grusses laut inliegender Instruction von unsertwegen darauf werdend Antwort geben, und je in dem Fleiß haben, daß sie der Sache wohl bedenken, damit Beschwerung verhütet (werde); denn du hast zu achten, dass daß durch die zu Wittenberg solche (Dinge) und anderes, die so lang gestanden, ohne Zuthun andrer Leut mehr möge erhalten werden. Darum wollest die Sachen zum Besten fleißigen, und was dir begegnen wird, das wollest uns mit Wiederschikung der Instruction durch dein Schreiben des eigentliche Bericht thun. Indem, thust du uns zu Gefallen. Datum zur Lochaw am Freitag, St. Crispin und Crispinianen Tag, anno domini 1521.

Friedrich

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen 1
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1834

Friedrich der Weise an Gregor Pontanus 10.10.1521

Von Gottes Gnaden Friedrich, Herzog zu Sachsen und Churfürst.

Instruction was der hochgelarte unser Rath und lieber getreuer Doct. Bruck auf den Credenzbrief von Unsertwegen an die Universität und Capitel zu Wittenberg werden soll.

Erstlich ihnen unsern gnädigen Gruß zu sagen.

Und folgends weiter erzählen, daß an Uns gelangt, daß mancherlei zu Wittenberg soll vorgenommen werden, und sonderlich, daß die Augustiner in etliichen Tagen nicht Meß gehalten. Nun müßten wir nicht, wie es mit diesem Vornehmen Gestalt hätt, und ob was daran sey oder nicht, besonders weil sie, die Universität und Capitel, uns nichts davon geschrieben oder Anzeigung davon gesagt hätten, was wir doch allemahl, und noch geneigt, so viel an uns, das zu fördern helfen, so den heiligen christlichen Glauben zu Stärke gereichen mag. Unser Gemüth, Wille und Meinung wäre auch nicht, und soll ob Gott will unser lebenlang nicht seyn, uns anders denn ein christlicher Fürst zu halten und zu erzeigen, darum wir auch diese löbliche Universität und Stiftung aufgerichtet, damit viel gelahrter Leut allda sollten erzogen und erhalten werden, wie denn, Gott Lob, vor Augen.

Darum wäre unser Begehr, wenn etwas unziemliches vorgenommen wäre, oder vorgenommen würde, daß sie, als die so es verstünden, die Einsehung thun wollten, damit nichts vorgenommen, noch unterstanden würde, daraus Beschwerung erfolgen möchte, und wollest sie in den Reden, wie du weißt, bewegen so viel möglich, die Ding wohl zu bedenken, auf daß die Sachen auf gute Wege gericht, damit Zwiespaltigkeit, Aufruhr und andre Beschwerung verhütet werde. Daran geschieht uns sonders Gefallen. Datum zu Lochau am Dienstag nach Sanct Diionysiitag, anno domini 1521.

Friedrich Herz. zu Sachs. u. Churf.

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen 1
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1834

Friedrich der Weise an Gregor Pontanus, 10.10.1521

Von Gottes Gnaden Friedrich, Herzog zu Sachsen und Churfürst.

Instruction was der hochgelarte unser Rath und lieber getreuer Doct. Bruck auf den Credenzbrief von Unsertwegen an die Universität und Capitel zu Wittenberg werben soll.

Erstlich ihnen unsern gnädigen Gruß zu sagen.

Und folgends weiter erzählen, daß an uns gelangt, daß mancherlei zu Wittenberg soll vorgenommen werden, und sonderlich, daß die Augustiner in etlichen Tagen nicht Meß gehalten. Nun wüßten wir nicht, wie es mit diesem Vornehmen Gestalt hätt, und ob was daran sey oder nicht, besonders weil sie, die Universität und Capitel, uns nichts davon geschrieben oder anzeigung davon gesagt hätten, was wir doch allemahl, und noch geneigt, so viel an uns, das zu fördern helfen, so den heiligen christlichen Glauben zu Stärke gereichen mag. Unser Gemüth, Wille und Meinung wäre auch nicht, und soll ob Gott will unser lebenlang nicht seyn, uns anders denn ein christlicher Fürst zu halten und zu erzeigen, darum wir auch diese löbliche Universität und Stiftung aufgerichtet, damit viel gelahrter Leut allda sollten erzogen und erhalten werden, wie denn, Gott Lob, vor Augen.

Darum wäre unser Begehr, wenn etwas unziemliches vorgenommen wäre, oder vorgenommen würde, daß sie, als die so es verstünden, die Einsehung thun wollten, damit nichts vorgenommen, noch unterstanden würde, daraus Beschwerung erfolgen möchte, und wollest sie in den Reden, wie du weißt, bewegen so viel möglich, die Ding wohl zu bedenken, auf daß die Sachen auf gute Wege gericht, damit Zwiespaltigkeit, Aufruhr und andre Beschwerung verhütet werrde. Daran geschieht uns sonders Gefallen. Datum zu Lochau nach Sanct Dionysiitag, anno domini 1521.

Friedrich Herz. zu Sachs. u. Churf.

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen 1
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1834

Friedrich von Sachsen – Instruction an die Universität zu Wittenberg

10. October 1521

Von Gottes Gnaden Friedrich, Herzog zu Sachsen und Churfürst

Instruction was der hochgelarte unser Rath und lieber getreuer Doct. Bruck auf den Credenzbrief von Unsertwegen an die Universität und Capitel zu Wittenberg derden soll.

Erstlich ihnen unsern gnädigen Gruß zu sagen.

Und folgends weiter erzählen, daß an Uns gelangt, daß mancherlei zu Wittenberg soll vorgenommen werden, und sonderlich, daß die Augustiner in etlichen Tagen nicht Meß gehalten. Nun wüßten wir nicht, wie es mit diesem Vornehmen Gestalt hätt, und ob was daran sey oder nicht, besonders weil sie, die Universität und Capitol, uns nichts davon geschrieben oder anzeigung davon gesagt hätten, was wir doch allemahl, und noch geneigt, so viel an uns, das zu fördern helfen, so den heiligen christlichen Glauben zu Stärke gereichen mag. Unser Gemüth, Wille und Meinung wäre auch nicht, und soll ob Gott will unser lebenlang nicht seyn, uns anders denn ein christlicher Fürst zu halten und zu erzeigen, darum wir auch diese löbliche Universität und Stiftung aufgerichtet, damit viel gelahrter Leut allda sollten erzogen und erhalten werden, woe demm. Gptt Lob, vor Augen.

Darum wäre unser Begehr, wenn etwas unziemliches vorgenommen wäre, oder vorgenommen würde, daß sie, als die so es verstünden, die Einsehung thun wollten, damit nichts vorgenommen, noch unterstanden würde, daraus Beschwerung erfolgen möchte, und wollest sie in den Reden, wie du weißt, bewegen so viel möglich, die Ding wohl zu bedenken, auf daß die Sachen auf gute Wege gericht, damit Zwiespaltigkeit, Aufruhr und andre Beschwerung verhütet werde. Daran geschieht uns sonders Gefallen. Datum zu Lochau am Dienstag nach Sanct Dionysiitag, anno domini 1521.

Friedrich Herz. zu Sachs. u. Churf.

Corpus Reformatorum
Edidit
Carolus Gottlieb Bretschneider
Volumen I.
Halis Saxonum
Apud C. A. Schwetschke et Filium
1834

Friedrich von Sachsen an Luther

11.3.1521

Gott walts! Von Gotts Gnaden. Unsern Gruß zuvor, Ehrwirdiger, Geistlicher und Hochgelahrter, Lieber, Andächtiger! Wir geben Euch genädiger Meinung zu erkennen, daß Römische Kais. Maj. an uns begehrt hat, uf ihr Maj. Erfordern Euch auch mit einem Geleit zu versehen. Als schicken wir Euch hiemit ein schriftlich Geleit an unsers Brudern und unserer Amptleut Städte und ander unser Unterthane, Euch und diejenigen, so mit und bei euch sein werden an Enden, do unser Bruder und wir zu gleiten haben, mit gnugsamen Geleit und Versicherung versehen sollen. Es schickt Kais. Maj. Euch daneben auch ein Geleit und schreibt Euch, wie Ihr vernehmen werdet. Das wollten wir Euch genädiger Meinung nit verhalten, dann Euch zu Gnaden sind wir geneigt. Datum aus dem kaiserlichen Reichstage zu Wormbs am XI Tag Martii Anno Domini XVCXXI.

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Dritter Band.
Briefe vom Dezember 1520 – August 1522
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1889

Friedrich an Herzog Johann

Worms 17. Januar 1521

Hochgeborner furst, freuntlicher lieber bruder vnd gefatter. Ewr lieb gebe ich freuntlicher meynung zu erkennen, daß gute Betth swerlich alhie zu bekomen sein, Auch fast sorglich ist, dar Innen zu legen. Darumb wil ich Ewr lieb in dem freuntlich verwarnet haben, vnd ist mein bedencken, daz ewr lieb thue, wie sie mage, daß Ewr lieb fur yre person vnd vnser beder Son betthe mitbrenge. Das wolt ich ewr lieb nit verhalten. Dann derselben bruderliche vnd freuntliche dins zu ertzeigen bin ich ganz willig.

Dat. zu Wormbs am dornstag Sant Antonien tag. Anno dni rv°rr.

Frid9

m. pp.

Friedrich von Sachsen an Herzog Georg

Allstedt, 16. Decbr. 1520.

Hochgeborner furst, fruntlicher liber bruder vnd geffather, ich habe e. l. geschriben, wyl mich vorsehen, mein schreyben sey e. l. zu komen, vnd nach dem ich nühe etliche tage alhye gewest vnd von e. l. noch kein schrifft habe, dan eß seyn nuhe iij wochen vorschynen, das e. l. vnd ich zu eyssenach von eyn ander geschiden, ßo habe ich nicht lassen wellen, e. l. eynen bothen zcu schicken vnd zu schreyben, domit ich doch in kund komen müge, wyhe eß zcu gehett, das e. l. mir nicht geschriben.

meyn vetter hab mir heute aber malls geschriben, vnd lest sych vernemen, er welle des Reichs tag besuchen vnd sey wyllens, sych auff samstag nach ßant thomas tag zcu erheben vnd seynen weg auff Franckford zcu nemen, wyhe ich dan e. l. wyl got selber berichten wyl. ich wais in warheyt nicht, wyhe ich mich in dyssen manhes wessen richten ßal, weld got vnd hymel, wir stünden allenthalben in eynem besseren vortraun gegen eyn ander, eß worde ßunder Zchweyffel mit hulff des almechtigen das Hauß von Sachssen groß zcu tragen, aber allßo sthett eß warlichen gancz vbel, got welle eß zcu besserung schicken, vnß vnd vnßern vndertanen allenthalben zcu genaden. Ditz alles habe ich e. l. gancz fruntlicher maynung nicht verhalden wellen, dan e. l. meyns vermügens zcu dynen bin ich gancz wyllig.

Dat. alsted am suntag nach Lucie Anno dnj rc°rr.

Frid9