Ernst von Braunschweig an Johann von Sachsen

Ernst von Braunschweig an Johann von Sachsen

DEm Hoichgeporenenn Furstenn Herrnn Johanßen Hertzogenn zu Sachssen, des Heylligen Romisschen Reichs Ertzmarschalgk vnnd Churfursten Landgrauen zu Doryngen vnnd Marggrauen zu Meyssen, vnnßerem Freuntlichen Lieben Herrn vnnd Vetterenn.

Vnnßere Freuntliche dinste vnnd waß wir mehr liebs vnnd guts vermugenn Zcuuor Hoichgeporner Fursthe Freuntlicher lieber Herr vnnd vetter, Als Jungst zu Smalkaldenn durch die gesanndten der Erbarnn Frey vnnd Reichßstette, so zu Christlicher verstenndtnuß mit E. L. vnnd vnnß anderen stehenn vnndter annderenn fleissige anßuchung beschehenn vnnd gebethenn, die Eydtgenossenn vermuge Ires anbringennß In die selbige Christliche verstenndtnuße auch zunhemenn Auß angetzeigttenn vrßachenn, wie dan vngetzweifelt vonn Irem Shone vnnserem freuntlichen liebenn vetteren, deß nutturfftigen bericht werdenn enntphangenn habenn, Bitten wir gantz freuntlich, E. L. Wollenn so vil mitt Gott vnnd Christlichem gewissenn beschehen magk dnselbigenn sachenn fleissig nachgedengkenn, vnnd Ihn nit ohne sonnderliche schwere vrsachen Nach gesalt aller ßachenn, vnnd wie sich die geferlichkeittenn disser tzeit erewgenn, dieselbigen eidtgenossenn, verwerffenn, Vnnd Wiewol wir In sonnderhalb deßhalb mit Doctori Vrbano Regio zuberadtschlagenn vnnd vnnß zuerkunden geneigt sein, was wir Im selbigenn mitt Gott vnnd auf das Jungste schreibenn Als der Bucerus Martino und Philippo gethann, vnnd ohne verletzunge vnnserer gewissenn thun mogen, so ist doch gedachtter Doctor Vrbann, dießer tzeit in vnnserer Stadt Lunbeburgk, darselbst, christliche Ordenung vnnd weßen vftzurichttenn, Hirumb wir die dinge schriftlichenn, an Ihnenn habenn gelangenn lassenn vnnd seiner Anndtwurt teglichs gewertig sein. Sein wir geneigt, sein bedenngken E. L. auch denn gelerttenn zu Wittemberg Im bestenn zuuermeldenn, Als dann zu Schmalkalden, beneben anderem vor gut angeßehenn daß wir vf Sonntags Trinitatis widder zusamen zu Frannckfort Inkhomenn solltenn, Bittenn wir ganntz freuntlich E. L. wullenn vnnß Ihe tzeitlich deß thun verwarnenn, das midde Wir nitt zu vergeblichenn reysenn bemuhet werdenn. Weil aber daselbst zu Schmalkalden auch vor gut angeßehen, daß E. L. vnnd vnßer Oheym vnd Swager der landtgraf sechs hundert vnnd vnßer vetter Hertzog Philips, dere von Anholt, vnnd die Grauen von Mansfelt hundert vnnd wir zweyhundert pferdet, In bespruche biß vf Johannis haltten sollten, vnnd wir Im selbigen zu vil vngleichmessig angeschlagen sein wir doch gewilligt, In betrachttunge Itziger leuffte wie dar von zu Smalkalden gehandellt; Anderhalb hundert pferde, In bestellunge zu nhemen, So fern E. L. vnnd die anderenn zu angesteltter anzal, die Iren auch annhemen vnnd halten wullen, So dan E. L. etzliche Jar her Johann von Rasfelt vnnd Veit von Munster, In dinst vnnd verspreche gehaltenn, vnnd vnnsers verßehens, Ire tzeit faste vmb, vnnd auß sein werde, Wullen wir E. L. zubedenngken heimgestelt habenn, Ob E. L. dieselbigen auch ferner annhemenn vnnd bestellenn wulten, dan sie vnßers erachtens, Nach gestalt Itziger leuffte, E. L. woll antzunhemen vnnd zuerleiden sein soltten. Daß haben wir E. L. dero wir freuntlich zudienen willig, im besten nit wullen vorhaltten Datum Zell Sonntags Misericordias dominj Anno xxxj.

Ernnst von gotts gnaden Hertzog zu Braunschweig vnd Luneburg.

Urbanus Rhegius
H. Ch. Heimbürger
Hamburg und Gotha
Friedrich und Andreas Perthes
1851