Christine von Hessen – An ihren Vater Herzog Georg

11. März 1525

Hochgeborner Forste freuntlicher Hercz liber Her vatter ich habe o g schreiben vorlessen vnd dorin vorstanden das o g nicht wider das ewangelium ist Das ich dan gerne gehort habe a g schreibet mir wider das luteris ewangelium wil a g sein so doch der lutter kein ander ewangelium habt dan das cristus selber gelernet habt welches wns dan lange zeit durch di gestlichen vorhalden ist gewest vnd wns got durch sein gotlich genad wns wider geoffenbart habt vnd an tag lossen kumen ich bitte o g wollen das nau testament vnd sant palus episteln lessen a g vorstehens besser dan ich es vorstehen kan a g werden io klerlich vinden das wir in vilen stuken auff dem wnrechten wege gewest seint a g schreibet mir ich  sal sorgen Das sich mein Herre nicht ergencz an ein dein stosse wan er auff der iaget ist das mus ich in gottes gewaldt stellen wiwol ich offt genunck vor in sorge ich denke sal er wngeluck haben do in got sunst vor behutte so kan er es do heim so wa krigen als auff der iaget di kintlich treu hat mich dohin beweget von a g zcu sorgen dan bis trifft wnsser selikeit an ich bitte a g als meinen hercz liben hervatter a g wollens vo keinen wnwillen von mir vorstehen Dan wo ich mich in allem kintlichen gehorsam must zcu ercegen sal mich a g allewege willick finden als ein gehorsam kint vnd wil mich a g freuntlich beffolen haben als meinen Hercz liben hervatter vnd wil a g got beffelen der spare a g in langer gesuntheit vnd gebe a g was a g seliklich ist Datum sonnobent in der frofasten 1525.

C l z Hessen