Melanchthon an den Rat zu Augsburg

Den Erbaren Weisen vnd Fürnemmen Herren Burgermaisteren vnd Pawnaisteren, den verordneten Kriegs vnd Gehaimen Rhäten zue Augspurg etc. Meinen günstigen Herren.

Gottes Gnade durch vnseren Herren Jhesum Christum zuuor.
Erbare fürnemmme, weise Herren, Ewr Weissheit wollen es darfür halten, was ich zue frid vnd Eingkheit Ewr Kirchen thuen kan, das ich solchs von Herzen zuethuen willig bin. So ich auch mit meinem Todt, dem schreckhlichen ärgernus dises zanckhs vom Sacrament, rechtschaffen wehren kent, wolt ich germ darumb leiden. Ewer Weisheit aber als die verstendigen sachen, wie der Handel hanget, vnd ist nicht gut, das das Feuwr widerumb vnder vns selb werde aufgeblasen, darum bite ich E. W. wollen mitt bereden handelen, das sie still sind. Gott bewahre E. W. allezeit, vnd gebe Ewr Kirchen heilsamme Lehr, vnd seinen heiligen Geist, zue vnsers Herren Christi Preiß, vnd viler Christen Seeligkheit. Datum Witteberg, Freytags den 30. August 1538.
E. W. williger
Philippus Melanchton