Luther an den Kanzler Greg. Brück.

Ende Mai 1531

Mein lieber Herr Kanzler1 Ich halt, daß die furgeschlagene Handlung des Cardinals von Mentz nicht sei abzuschlahen. So ist auch aus den vorigen Händeln leichtlich zu rathen, was man nachgeben konne oder nicht. Und wo man dahin kunnte arbeiten, daß Friede gemacht und unsers Theils Sachen ufgeschoben wurden, wäre es wohl anzunehmen nach dem Sprichwort: Nachtfrist Jahrfrist, kompt Tag, kompt Rath rc.

Mart. Luther.

Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
Herausgegeben von
J. K. Irmischer u.a.
Briefwechsel Neunter Band.
Calw und Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1903