Luther, Martin – An Justus Menius und Friederich Myconius.

Gnad und Friede in Christo. Ich billige es sehr, mein Jobst und Friederich, daß Ihr die wider die Anabaptisten verfertigte Schrift herausgeben wollet, so bald Ihr nur könnet. Da diese Leute nicht nur Gotteslästerer, sondern auch Aufrührer sind, so lasset dem Schwerdte wider sie ein volles Recht. Denn dieß ist der Wille Gottes, daß der sein Gericht finde, der sich der Obrigkeit widersetzet. Wir müssen also nicht mit mehr Glimpf über solche Leute ein Urtheil fällen, als Gott selbst und alle Heiligen. Dieß in Kürze bey meinen sehr vielen Geschäften. Uebrigens betet für uns, gleich wie wir für Euch thun. Der Herr sey mit Euch. Amen. J. 1530.

Euer
Martin Luther.

Quelle: D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe.
Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt.
Erster Band.
Leipzig,
in Kommission bey Christian Friderich Wappler.
1784.